Perspektive: Mitgestaltung

Ausgangslage:

Viele muslimische Jugendliche und junge Erwachsene stehen in ihrer adoleszenten Identitätsentwicklung der Herausforderung gegenüber, sich individuell und gesellschaftlich zu verorten. Dies geschieht insbesondere durch die Orientierung an verschiedenen sozialen Gruppen, mit denen sie sich identifizieren und zu denen sie sich zugehörig fühlen. In diesem Zusammenhang spielen soziale, gesellschaftliche, politische, ökonomische und kulturelle Gegebenheiten eine wichtige Rolle in der Identitätssuche.

Vor allem institutionelle Barrieren blockieren gesamtgesellschaftliche Zugänge und erschweren gesellschaftliche Teilhabemöglichkeiten. Hinzu kommen gruppenbezogene Vorurteile und Stereotypen, die sich zu einem öffentlichen Meinungsbild der Gegensätzlichkeit von Islam und Demokratie verengen. Die Vermittlung dieser Unvereinbarkeit können auch Jugendliche mit muslimischem Glauben empfinden, die sich von gesellschaftlichen und politischen Partizipationsmöglichkeiten ausgeschlossen fühlen.

Projektziele:

Das Projekt Perspektive: Mitgestaltung behandelt verschiedene Zugänge zur Auseinandersetzung mit dem Thema gesellschaftliche und politische Teilhabe. Das reicht von der Auseinandersetzung mit im Alltag verwendeten Begriff bis hin zu Ideen für konkrete (praktische) Aktivitäten. Das Projekt möchte jungen Menschen mit muslimischen Glaubens, die Bedeutung und Wege zur gesellschaftlichen und politischen Partizipation aufzeigen und ihre Einbindung in politische und gesellschaftliche Prozesse ermöglichen.

Zudem entwickeln und erproben die Projektteilnehmenden verschiedene mediale Strategien zur Erhöhung der Visibilität und Anerkennung des muslimischem Engagements.

Zentrale Ziele von Perspektive: Mitgestaltung sind:

Bildung und Sensibilisierung von jungen Gemeindemultiplikator:innen zur nachhaltigen Stärkung der gesellschaftlichen und politischen Teilhabe
Stärkung positiver und mehrdimensionaler muslimischer Identität und Resilienz
Aufzeigen von gesellschaftlichen und politischen Mitgestaltungsmöglichkeiten
Verbesserung der Diskurshaftigkeit und Selbstbehauptung gegenüber gesellschaftspolitischen Themen und Herausforderungen.
Verstätigung des Engagement und der Partizipation junger Muslim:innen als zivilgesellschaftliche Akteure/Organisationen
Durchführung von Empowerment- und Qualifizierungsmaßnahmen mit den (angehenden) Multiplikator:innen

Perspektive: Mitgestaltung setzt sich zusammen aus verschiedenen Modulen:

Empowerment:

Multiplikator:innen setzen sich mit Aspekten der gesellschaftlichen Teilhabe auseinander und lernen praktische Ansätze und Möglichkeiten kennen, wie sie gesellschaftliche und politische Teilhabe sowie eine Mitgestaltung realisieren können.

Praxisphase:

Multiplikator:innen werden darin unterstützt, eigene Ansätze der gesellschaftlichen und politischen Teilhabe weiterzuentwickeln bzw. neue Ansätze zu konzipieren und zu erproben. Die Teilnehmenden generieren eigene, zielgruppenorientierte Handlungsansätze, mit denen junge Muslim:innen in ihren demokratischen Kompetenzen und gesellschaftlichen sowie politischen Teilhabe gestärkt werden. Zudem werden gemeinsam Handlungsansätze entwickelt, muslimisches Engagement stärker sichtbar zu machen. Hierzu werden gemeinsam unterschiedliche Maßnahmen und Strategien in der Öffentlichkeitsarbeit entwickelt.

Vernetzung und Fachtagungen:

Empowerte Multiplikator:innen organisieren verschiedene Fachtagungen, in der verschiedene muslimische Akteure sich treffen, um über gesellschaftsrelevante Herausforderungen zu diskutieren und Lösungsansätze vorzubereiten.

Erwartete Wirkung der Maßnahmen:

Mit den aufgezählten Maßnahmen soll zum einen ein Beitrag dafür geleistet werden, junge Muslim:innen das Bewusstsein zu vermitteln, dass sie entscheidende Akteur:innen des gesellschaftlichen Lebens sind, und dass ihre Mitwirkung und Mitgestaltung an gesellschaftlichen Prozessen unerlässlich ist.

Mittels dieser Empowerment-Strategie soll zum einen das Zusammenleben und der gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt, zum anderen auch die Sichtbarmachung von Multiperspektivität unserer Gesellschaft gefördert werden. Mit der Stärkung der Teilhabe –und auch der Ermöglichung der Teilhabe- von jungen Muslim:innen an gesellschaftlichen und politischen Prozessen, werden sowohl demokratische Werte gefestigt als auch gesellschaftspolitische Herausforderungen gemeinsam angegangen wie bspw. gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, religiöse Radikalisierung etc.) Zudem kann die gesellschaftliche Teilhabe von jungen Muslim:innen einen Beitrag auf die Verringerung sozialer Ungleichheiten hinwirken und Räume eröffnen, um sich als Teil der Meinungsbildung oder Akteur:innen in Entscheidungsprozessen wahrzunehmen.

Aktuelles & Termine

Teilhabe & Mehrsprachigkeit

Fotos

Zuwendungsgeber:

Das Projekt Perspektive: Mitgestaltung wird gefördert vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration im Rahmen der Förderung „„Zivilgesellschaftliches Engagement muslimischer und alevitischer Communities in NRW – sichtbar machen, empowern, vernetzen“ (ZEmaC).

Gefördert von der:

Träger des Projektes:

Werde ein Teil von Perspektive: Mitgestaltung!

Wir haben Dein Interesse geweckt? Du willst gesellschaftlich und politisch teilhaben? Dann mach mit und schreibe uns an: info@wohlfahrt-mg.de mit dem Betreff: Perspektive: Mitgestaltung.